Open Source: notwendiges Upgrade menschlicher Zusammenarbeit
Ich war zum SBB Roundtable eingeladen, der sich mit Open Source befasste. Meine Rede konzentrierte sich auf die Vorteile von Open Source und die politischen Fortschritte in diesem Bereich, wobei ich auch auf die Probleme eines Systems hinwies, in dem viele profitieren und wenige beitragen.
Chers enthousiastes de l’Open-Source, liebe Digitalisierungscracks
Es freut mich ausserordentlich, im Namen der parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit die heutige Veranstaltung zum Thema Open-Source eröffnen zu dürfen. Open Source in all seinen Facetten ist schliesslich raison d’être der überparteilichen Gruppe im Bundeshaus, welche sich um das Thema Digitaler Nachhaltigkeit tummelt.
Ich kann euch nicht genug gratulieren, dass ihr euch, dass die SBB sich Open Source verschreiben wollen respektive ihr das bereits gemacht habt. Denn in mehrfacher Hinsicht ist die Methode Open Source das, was wir als Gesellschaft nun unbedingt brauchen. Wie Open Source Gemeinden zusammenarbeiten ist nicht weniger als ein notwendiges Update menschlicher Zusammenarbeit. Open Source verbindet das Motivierende des Wettbewerbs und das Konstruktive der Kollaboration.
Diese “Koopetition” macht sich zu nutzen, dass eine einmal gewonnene Erkenntnis in Form von Codezeilen direkt der ganzen Menschheit zugänglich gemacht werden kann. Im besten Sinn muss ein Rad idealerweise nie ein zweites Mal erfunden werden.Dabei lohnt es sich gleiwchwohl, besser und schneller zu sein als andere, um einer Open Source Produkt den gewünschten “Spin” zu geben, um seinen eigenen kompetitiven Vorteil zu verwirklichen.
„Open Source ist digitales Gemeinwohl. Aber noch mehr.“
Denn mit Open Source lässt sich ja auch Geld verdienen, wie ganz viele Firmen seit Langem beweisen. Gleichzeitig ist der Anreiz gross, sich den Gegebenheiten der Community zu beugen und nach den etablierten Prinzipien beizutragen und zu nutzen, um langfristig vom Beitrag anderer profitieren zu können. Open Source ist digitales Gemeinwohl. Aber noch mehr.
Ich behaupte, dass die Open Source Zusammenarbeit unabdingar ist, wenn wir die Herausforderungen unserer Zeit bewältigen wollen. Die Menschen müssen nämlich überall auf der Welt möglichst einfach und rasch auf neuste Software, Methoden und Baupläne zurückgreifen können, um in der viel zu kurzen Zeit die uns bleibt, die Energie- und Ressourcenwende zu stemmen. Wir brauchen überall Open Source. Beim Impfstoff, beim Solarpanel oder regenerativer Landwirtschaft.
Meine Damen und Herren, ohne Open Source liefe heute ja eigentlich nichts mehr. Das Internet wird unter der Haube weitgehend mit Open Source Software betrieben. Gerade die grossen Player haben mittlerweile verstanden, dass sie mehr davon haben, wenn sie sich auf Open Source Software stützen. Sie sollten auch ein vitales Interesse haben beizutragen.
Und da hapert es dann doch. Zu viele profitieren, zu wenige tragen bei. Wie kann es sein, dass die SSL-Heartbleed oder Log4j-Bugs – zwei Sicherheitslücken-Grossereignisse – überhaupt geschehen konnten? Bei beiden Komponenten handelt es sich um Bestandteile, welche mehr oder weniger von der ganzen Internet-Infrastruktur eingesetzt wurden. Auch in kritischen Infrastrukturen. Dabei waren die Mängel banal und einzig mangelndem Community-Support geschuldet. Hier erwarte ich gerade von den grossen Nutzniesseren und damit von oft sehr grossen Firmen mehr Engagement. Solche Bugs dürfen nicht mehr auftreten!
Die SBB ihrerseits kann mit gutem Beispiel voran und sich in diesem Thema konstruktiv einbringen und strategische Unterstützung von solchen Komponenten, die sie selber einsetzt, leisten. Denn ansonsten verpufft ja das kapitale Cyber-Security Argument für Open Source. Dass nämlich Vertrauenswürdigkeit von Software nur durch Transparenz des Quellcodes möglich ist.
„Une ligne de code ne connaît pas de coût marginal, seulement une utilité marginale.“
Ce qui nous amène également à la politique. La Berne fédérale, mais aussi de plus en plus de cantons et de communes, ont compris que l’open-source permettait d’augmenter la fiabilité des logiciels des autorités. Ainsi, le certificat Covid a été publié en tant que logiciel open source et la communauté a été invitée à découvrir des erreurs et à faire des propositions d’amélioration. La nouvelle E-ID sera aussi construite en open-source. Et heureusement, il a été compris entre-temps que l’argent public investi par les contribuables offre un avantage sociétal maximal lorsque de tels logiciels sont mis à disposition gratuitement. Une ligne de code ne connaît pas de coût marginal, seulement une utilité marginale.
C’est pourquoi le bon mot „Public Money, Public Code“ est de plus en plus souvent entendu au Palais fédéral, et le principe est compris par un nombre croissant de membres du Conseil. Actuellement, nous finissons de débattre au Conseil d’une loi – la LMETA – qui veut faire de l’open source le standard. Bien sûr, cela demandera des efforts, notamment de la part de l’administration.
Et là, malgré les grands défis, je suis confiant. Car beaucoup de ce qui est actuellement pensé et mis en œuvre à différents endroits de l’administration va exactement dans ce sens. Je suis donc impatient de voir ce que l’Office fédéral des transports a apporté aujourd’hui. Et maintenant, je vous souhaite à toutes et à tous une manifestation fructueuse !